In Bayreuth besuchte Ruth von 1931 bis 1937 das Mädchenlyzeum. Dort waren jüdische Lehrer und Rabbiner eingestellt, um jüdischen Schülerinnen Religionsunterricht zu ermöglichen. Von 1867 bis 1938 besuchten über 180 jüdische Schülerinnen diese Schule.
Bis 1933 wurden in den Schulunterlagen keine antisemitischen Vorfälle erwähnt. Die Erinnerungen ehemaliger Schülerinnen belegen, dass bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten der Umgang an der Schule untereinander zwanglos gewesen war.
Einige jüdische Schülerinnen erinnern sich, dass sich Schuldirektor Gustav Pauli bei der nun folgenden antisemitischen Ausrichtung der Schule schützend vor sie gestellt hätte.